Positionen

10 Positionen der Landessynode

Kirche des gerechten Friedens werden

  1. Weil wir aus dem Frieden  Gottes leben, setzen wir uns als Kirche für gerechten Frieden ein.
  2. Wir wollen uns für einen Frieden einsetzen, der weit über politische und militärische Vorstellungen hinausweist und im biblischen Sinne des "Schalom" eine umfassende Bewahrung der Schöpfung und eine gerechte Verteilung der Lebensressourcen für alle Menschen umschließt.
  3. Wir bekennen, dass wir als Kirche dem Auftrag zum gelebten Zeugnis für den Frieden auf Erden oft nicht nachgekommen sind.  Wir fragen zu wenig, inwiefern unser Lebensstil, insbesondere unser Konsumverhalten, zur Verschärfung von Konflikten beiträgt.
  4. Die Würde des Menschen ist unantastbar. Es geht umfassend um "gerechte Sozialität", "gerechte Bildung", "gerechtes Wirtschaften", "gerechten Umgang mit der Schöpfung".
  5. Es gilt, einander mit Respekt und Interesse zu begegnen, voneinander zu lernen und jeglichem Fundamentalismus, jeglicher Rechtfertigung von Gewalt zu wehren.
  6. Es geht um eine bewusste Bejahung eines interkulturellen und interreligiösen Miteinanders.
  7. Die weltweiten Rüstungsexporte, sind eine zentrale Voraussetzung für kriegerische Auseinandersetzungen. Die Erhöhung der weltweiten Ausgaben für Rüstung und Militär ist ein Irrweg, der verlassen werden muss.
  8. Militär kann im besten Falle für eine Eindämmung akuter Gewalt sorgen, für die Abwesenheit von Krieg. Für einen "gerechten Frieden" muss der Einsatz von militärischer Gewalt schrittweise durch zivile Ansätze zur Konfliktlösung ersetzt werden.
  9. „Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung“ sollen verstärkt und ins Zentrum des kirchlichen Bewusstseins und Handelns gerückt werden.
  10. Wir glauben, dass im gerechten Frieden Neues wird. In dieser Gewissheit wollen wir als Kirche unseren Beitrag dazu leisten, dass Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung in unserer Gesellschaft und in der Welt wachsen.

   

Den einstimmigen Beschluss der Synode vom November 2016 „Auf dem Weg zur Kirche des gerechten Friedens“ finden Sie in Gänze hier.

Unsere Kirche ist nicht weiß wie eine Friedenstaube. Aber wir können aus Fehlern lernen, um Verzeihung bitten und um Versöhnung. Wir werden einmal mehr tief Luft holen. Einmal mehr auf die Kraft vertrauen, die uns geschenkt wird. Selbstkritisch und demütig. Einmal mehr aufstehen für den Frieden.

Rebecca Lühmann, Landesjugendkammer, Vorsitzende

Gerade „auf dem Weg zu einer Kirche des gerechten Friedens“ braucht die Landeskirche zentrale Friedensorte. Sie ermöglichen Stärkung, Begegnung, Engagement, Orientierung. So kann für viele Menschen wahr werden, was Paulus einst seinen Gemeinden zusagte: „… und der Gott des Friedens wird mit euch sein“.

Prof. Dr. Florian Wilk, Mitglied der Synode - Theologische Fakultät - Georg-August-Universität Göttingen